LBMT #4 – Simone Angerer und Christoph Benedikt zu „Machen“ und Technologie

Lebensbaumeisterin Technologie
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LBMT #4 - Simone Angerer und Christoph Benedikt zu "Machen" und Technologie
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„Es gibt nichts Schöneres, als etwas mit den Händen zu schaffen“ – Simone Angerer

In einer Zeit, in der Digitalisierung immer mehr Raum einnimmt, bleibt das Handwerk etwas, das tief in uns verankert ist. Doch wie lassen sich diese beiden Welten verbinden? Simone Angerer und Christoph Benedikt zeigen, dass es nicht darum geht, die eine Welt gegen die andere auszuspielen, sondern beide zusammenzubringen, um wirklich etwas zu schaffen.

Christoph BENEDIKT (c) Nina Bröll

Simone Angerer ist eine Gestalterin durch und durch. Ob in der „Guten Stube“ im Bregenzerwald oder als Selbstständige – überall, wo sie tätig ist, geht es darum, etwas zu machen, Menschen zusammenzubringen und Ideen Realität werden zu lassen. Christoph Benedikt, Geschäftsführer der Plattform für digitale Initiativen, bringt einen ähnlichen Spirit mit. Beide sehen das Machen als wesentlichen Teil ihrer Arbeit, und das bedeutet für sie nicht nur Ideen zu haben, sondern sie auch umzusetzen.

Für Simone ist der Begriff „Machen“ so definiert: „Machen bedeutet für mich, dass man Ideen nicht in Schubladen verschwinden lässt, sondern Wege findet, sie umzusetzen.“ Dabei geht es für sie oft darum, die richtigen Menschen zusammenzubringen, die eine ähnliche „Macher-Mentalität“ haben. Egal ob in der Selbstständigkeit oder in ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten – sie schafft Räume, in denen Innovation und Gemeinschaft zusammenfinden.

Auch Christoph sieht im Machen viel mehr als nur die reine Umsetzung von Ideen. Besonders in seiner Arbeit mit Jugendlichen ist ihm der Prozess des Experimentierens wichtig. Er beschreibt, wie oft Unsicherheiten und Zweifel am Anfang eines Projekts stehen, diese aber mit Neugier und kleinen Schritten überwunden werden können: „Wenn ich erst mal ausprobiere und anfange, klappt es plötzlich – und es entstehen inspirierende und überraschende Ergebnisse.“ Dieser Gedanke des schrittweisen Herantastens ist es, der besonders in der Arbeit mit jungen Menschen immer wieder für beeindruckende Momente sorgt.

Beide, Simone und Christoph, leben auch eine Kultur des Machens. In ihren Projekten geht es nicht nur darum, Dinge allein zu schaffen, sondern in Gemeinschaft etwas Größeres zu erreichen. „Machen ist ein Gemeinschaftsprozess,“ sagt Christoph, und betont, dass besonders im Team neue Perspektiven und kreative Lösungen entstehen, die man alleine vielleicht nie entdeckt hätte.

Simone und Christoph erklären, dass das Machen nicht nur in der analogen Welt stattfindet. Die Digitalisierung bietet neue Werkzeuge und Möglichkeiten, die das traditionelle Handwerk erweitern können. So wird beispielsweise in der „Guten Stube“ auch mit 3D-Druck experimentiert, um neue Formen und Techniken in die Keramikproduktion einzubringen. Es geht nicht darum, alte Handwerkstechniken durch digitale Methoden zu ersetzen, sondern beide Welten zu verbinden.

Simone und Christoph stehen für eine Macher-Kultur, die sich nicht vor Fehlern fürchtet, sondern durch Ausprobieren, Experimentieren und Zusammenarbeit neue Wege geht. In einer Welt, in der immer mehr Menschen vor den Herausforderungen der Digitalisierung zurückschrecken, zeigen sie, dass es gerade das Tun ist, das diese Ängste überwindet.

„Es muss nicht perfekt sein, sondern es muss gemacht werden.“ Dieses Prinzip zieht sich durch ihre Arbeit und inspiriert dazu, sich selbst auszuprobieren und den Mut zu haben, die eigenen Ideen in die Tat umzusetzen.

Das Gespräch hat Johannes Moser geführt.

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