„Technologie hat schon vor Jahrhunderten Einfluss auf Politik gehabt – und ihr Einfluss wächst weiter“
In der ersten Folge von Lebensbaumeisterin Technologie wird der Einfluss der Technologie auf die Politik untersucht. Zu Gast ist Markus Rhomberg, Geschäftsführer des Wissenschaftsverbundes Vierländerregion Bodensee und Experte für Politik und Kommunikation. Rhomberg erklärt anschaulich, wie technologische Entwicklungen die Politik im Laufe der Geschichte verändert haben – von der Druckerpresse bis hin zu modernen sozialen Medien.
Rhomberg verdeutlicht, dass technologische Veränderungen die politischen Prozesse stets geprägt haben. Er sagt: „Mit der Erfindung der Druckerpresse konnten oppositionelle Ideen plötzlich massenhaft verbreitet werden. Technologie hat die Politik nie unberührt gelassen, und das gilt auch heute noch.“
Im digitalen Zeitalter hat sich der Einfluss der Technologie weiter verstärkt. Der Wahlkampf von Barack Obama markierte einen Wendepunkt, als erstmals Daten und gezielte digitale Kommunikation auf höchstem Niveau genutzt wurden. Heute schaffen rechtspopulistische Parteien eigene Medienwelten, um ihre Anhänger in geschlossenen Filterblasen zu halten. „Wir sehen, dass insbesondere rechte Parteien digitale Technologien nutzen, um Wähler in ihren eigenen Medienwelten zu halten“, betont Rhomberg.
Ein zentrales Thema bleibt, wie soziale Medien die Rolle des Bürgers verändert haben. Jeder kann nun nicht nur Konsument, sondern auch Produzent politischer Botschaften sein. Diese Entwicklung birgt Chancen, aber auch Risiken. Die schnelle Verbreitung von Informationen führt dazu, dass politische Botschaften oft kurzfristig angepasst werden, anstatt auf fundierten Strategien zu basieren.
Rhomberg schließt mit einem Ausblick auf die Zukunft: „Wir müssen lernen, in digitalen Debatten zuzuhören und den Diskurs zu führen, der auf rationalen Argumenten basiert. Nur so können wir die Herausforderungen meistern, die die Technologie für die Politik mit sich bringt.“
Die Folge zeigt, wie tiefgreifend Technologie die politischen Strukturen beeinflusst – und dass diese Entwicklung unaufhaltsam weitergeht.
Das Gespräch haben Christoph Benedikt und Johannes Moser geführt.
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